Synthese von Tanz und Fotografie


Der Tanzfotograf Matthias Zölle zeigt zwei Ausstellungen großformatiger Bilder

„Matthias Zölle bildet Daniel Goldins Tanztheater ab. Aber gleichzeitig schafft er eine neue Synthese der Künste Tanz und Fotografie", analysierte der Kunsthistoriker Christoph Hüsing in seiner Einführung zu der Galerieschau mit 34 großformatigen Bildern in Münster. In hellen Räumen großzügig gehängt und optimal beleuchtet, bestechen die 80 mal 120 cm großen analogen C-Prints in leuchtenden Farben durch Eleganz, Dynamik und den Ausdruck der Emotionen in Pose, Mimik und Gestik. Teilweise bis zur grobkörnigen Unscharfe vergrößert und dadurch gewissermaßen künstlerisch verfremdet, spiegeln die abgelichteten Impressionen dennoch deutlich Atmosphäre und Poesie von Goldins Stücken. „In deinen Bildern sehe ich meine Stücke", lobte der Choreograf den Fotografen, der seiner Exposition das Zitat als Titel gab.

Bei der Tanzmesse NRW 1994 trafen der Argentinier und der Münsteraner aufeinander. Seit Goldins Engagement an die Städtischen Bühnen Münster 1996 fotografierte der gebürtige Essener Zölle, ehemaliger Tänzer und Bildjournalist, jede der über 30 Produktionen des Tanztheaters Münster - von „Papirene Kinder" und „Wegerzählungen" bis „Isola" und „El galpón". Mit der letzten Produktion „Finissage" - einer raffinierten Collage von Szenen und Ausschnitten aus rund 20 seiner Münsterschen Tanzstücke - nimmt Goldin Abschied. Zolles Bilderbogen bildet ein überaus reizvolles Pendant dazu. „Mir geht mit Goldins Weggang ein Stück Lebensqualität verloren", sagte der Fotokünstler bei der Eröffnung seiner Ausstellung (bis 28. 10.2012)(…)”

Marieluise Jeitschko, www.tanznetz.de, 04. Juni 2012

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