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Pequeños retratos

„In diesen Tagen gibt es noch die Möglichkeit zwei Arbeiten des zeitgenössischen Tanzes zu sehen, die je eine Reihe von Vorstellungen beenden, die man nicht verpassen sollte: „Pequeños retratos“ von dem in Deutschland lebenden Argentinier Daniel Goldin... Erstere Choreographie wurde für die Compañía de Danza de la Universidad de las Artes unter der Leitung von Roxana Grinstein geschaffen...
Sicherlich kann man keine unterschiedlicheren Arbeiten sehen, jedoch verbindet beide eine tiefgründige und präzise Art im Umgang mit der Bewegung. Nennen wir es Choreographie, weil es das ist worum es geht: Es geht darum sich den Raum, die Formen, die Energie, die Gemeinsamkeit mit der sich die Tänzer bewegen vorzustellen und das Gesamte in einem zeitlichen Rahmen darzustellen. Ob diese beiden Arbeiten ein Trend oder ein Anti-Trend sind, wird die Zeit zeigen.
Daniel Goldin choreographierte 2013 für das Ballet Contemporáneo del San Martín das wunderbare Stück „oscuras golondrinas“, ein Tanztheaterstück. „Pequeños retratos“ ist nicht weniger gelungen, es ist ein Stück in dem noch mehr getanzt wird und in dem die Komposition des Raumes und der Bewegungen sich noch mehr konzentriert, das Stück ist auch viel mehr durchsetzt von Humor, dabei aber sehr subtil. Seinen Ausgangspunkt hat das Stück in einem Text von Ovid über die Legende von Narziss, jedoch bleibt es dem Zuschauer überlassen, wie er diese fein ausgearbeiteten „retratos“ (Bildnisse) in Duetten, Trios, Solos und Gruppenszenen deutet. Die Kompanie der UNA hat seine choreographische Handschrift mit Bravour umgesetzt(...)”

Laura Falcoff, Clarín, 8. November 2016

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