©MatthiasZölle

Hinter der Nacht

 „(...)Goldins neue Produktion handelt von Einsamkeit und Begegnung, von Sehnsüchten und Gefühlen, die oftmals erst dann ans Licht treten, wenn die Dunkelheit hereinbricht. In »Hinter der Nacht« erwachen die unterschiedlichsten Empfindungen, denen die Tänzer weniger in großen Gesten denn in zögerlichen Bewegungen überzeugend Ausdruck verleihen.(...)
Mit Kreide malen die Akteure ihre Silhouetten nach. Ausgehöhlte Gestalten entstehen, die noch die Wände zieren, als sich das Ensemble des Tanztheaters der Städtischen Bühnen nach der Premiere von Daniel Goldins Nocturne „Hinter der Nacht” bereits im wohlverdienten Applaus sonnt.“

Petra Noppeney, Westfälische Nachrichten, 25. Oktober 1999


„(...)In der Nacht ändert sich die Wahrnehmung. Eine Streichholzflamme nimmt den Blick gefangen, verborgene Sehnsüchte gewinnen Macht über die Menschen. Daniel Goldin zelebriert mit seiner neuen Choreographie „Hinter der Nacht” die Stille, die neben der Geschäftigkeit des Alltags existiert.(...)“

Ursula Pfennig, Westfälischer Anzeiger, 25. Oktober 1999


„(...)Das „Nocturne” ist ein melancholischer Sehnsuchtstanz von faszinierender Theatralik, exquisit getanzt von den fünf Tänzerinnen und vier Tänzern. (...)Gespenstisch wirkt das plötzliche Kommen und Gehen, das flüchtige Aufeinandertreffen von Gruppen und Gruppierungen, erst recht die völlig unverstellbare Konfrontation mit dem eigenen Ich zum Schluss. Goldins „Hinter der Nacht” – ein starkes Stück deutschen Tanztheaters.“

Marieluise Jeitschko, Neue Westfälische, 26. Oktober 1999


„(...)Es finden auch keine Brutalitäten statt, nur introvertierte Tänze der Sehnsucht und der Frustration; eine Handvoll Menschen, eingesperrt in den Käfig ihrer Einsamkeit. (...) Einsam und selbstvergessen kreisen die Individuen um ihre eigene Mitte und aneinander vorbei. (...)Nur einmal, zu einem Tango von Piazolla, findet in einem Trio etwas wie Gemeinsamkeit statt; nur einmal auch durchbricht Goldin die melancholische Larmoyanz seiner Choreografie, um einem farbigen Tänzer ein fulminantes Solo mit einem Stuhl zu ermöglichen. Am Ende malt jeder mit Kreide seine Körperumrisse auf die Wand oder auf den Boden wie eine Polizeimarkierung eines Tatorts – und bezeichnet sich derart selbst als lebenden Toten.
Gleichwohl hinterlässt „Hinter der Nacht” keinen deprimierenden Eindruck. Es umfängt den Zuschauer eher tröstend mit der Gewissheit, dass auch er in seiner Einsamkeit nicht allein ist, sondern in guter Gesellschaft. Trotz einer gewissen Eintönigkeit, mit nur kleinen Variationen um einen Mittelwert von traurigen Gefühlen, gewinnt das Stück einen zunehmende größeren unterhaltungswert, und nicht einmal die Tatsache, dass Goldin im letzten Drittel seines „Nocturnes” ein Finale über das andere stülpt, vermag dem Stück zu schaden. Nach einer künstlerischen Schwächeperiode haben Goldin und sein Tanztheater Münster wieder zu alter Stärke zurückgefunden.”

Jochen Schmidt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Oktober 1999


„(...)Die Nacht ist leise, leise, leise. Ein Tango flüstert. Ein Tänzer führt seine Arme nach oben, die Hände betasten die Luft, den unklaren Raum um sie herum. Dann – wie zur Selbstvergewisserung – streifen sie den eigenen Oberkörper, wischen sich weg. Diese Nacht verwischt die Linie. Die von Traum und Realität, vom Ich und seinen Gefühlen (...)Daniel Goldins Stück „Hinter der Nacht” ist eine Selbstumarmung voller Zärtlichkeit."

Basil Nikitakis, WDR 5, Scala – Das Kulturmagazin, 01. November 1999


„(...)Die Poesie nächtlicher Einsamkeit ist in Worte, Tönen und Bildern längst zum Klischee geronnen. In Goldins Stück ist sie erneut in Bewegung gesetzt."

Georg Höfner, Ultimo, 01. November 1999


„Mit seinem Nocturne „Hinter der Nacht” ist Daniel Goldin ein ganz starkes Stück deutschen Tanztheaters gelungen. Der Argentinier formt mit seinem kleinen Münsterschen Ensemble menschliche Emotionen im Schatten der Nacht choreographisch gekonnt und tänzerisch brillant um. (...)”

Marieluise Jeitschko, Ballett-Journal / Das Tanzarchiv, Dezember 1999


„(...)Es ist ein Sehnsuchtstanz von faszinierender Theatralik, exquisit getanzt von den 5 Tänzerinnen und 4 Tänzern. (…) Goldins Nachtstück ist ein Meisterwerk deutschen Tanztheaters.”

Marieluise Jeitschko, tanzAffiche, Dezember 1999 / Januar 2000


„(...)Jetzt lässt er [Daniel Goldin]  den Zuschauer teilhaben an einer Begegnung mit den Geschöpfen der Nacht, mit skurrilen Gestalten, die im Schutz der Dunkelheit ihre Masken ablegen, Sehnsucht, Melancholie und Lebensfreude erfahren. „Hinter der Nacht” ist aber auch die konsequente Weiterentwicklung eines jungen Choreographen, der mit großer Wahrhaftigkeit seinen einzigen Weg geht, sich nicht dem Zeitgeist anpasst.(...) Trotz vieler leiser Momente verliert der Abend nicht an Spannung, stimmt der Wechsel zwischen Ruhe und Dynamik. (...) „Hinter der Nacht” ist eine sehr ehrliche, klare Choreographie, handelt vom Schutz der Anonymität, von der Sehnsucht nach Liebe und dem Wunsch, sich zu amüsieren. „Hinter der Nacht” besticht aber auch durch die Sorgfältigkeit, mit der der Choreograph mit seinem kleinen, ausdrucksstarken Ensemble gearbeitet hat, das sich tänzerisch und technisch sehr stark präsentiert und als Ganzes überzeugt.“

Sabine Bartholomä, Wuppertaler Rundschau, 21. Juni 2000


„(...)Keine Frage: „Hinter der Nacht” ist und bleibt eines der allerschönsten Tanzstücke, die Daniel Goldin in Münster geschaffen hat. (...) Es gelingt dem Argentinier wie selten, die Körper der vier Tänzer und fünf Tänzerinnen in einer endlosen „Melodie” sich schwingen, wiegen, wippen zu lassen. Es ist immer wunderbar zu erleben, wie sich neue Tänzer auf Goldins so eigenständige Körpersprache einlassen könne, wie der aber auch die jeweilige Individualität einbezieht. (...)“

Marieluise Jeitschko, Westfälische Nachrichten, 03. Oktober 2006

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